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Dekemastins

Nicht weit von ihrem jetztigern Standort entfernt, stand vor 500 Jahren ein sogenannter Stins. Das friesische Wort "Stins" bedeutet Steinhaus. Als Staatsstins wurde früher eine Hochburg oder ein Landhaus bezeichnet. Ursprünglich wurde diese Bezeichnung ausschliesslich für steinerne Wachttürme welche bei den hölzernen "State" (Haüser) standen gebraucht.

Juw Dekema

Dieser Stins hier gehörte zum Behausung des friedliebenden Juw Hettes Dekema. Dieser wurde durch Kaiser Maximilian des heiligen römischen Reiches im Jahre 1494 eingestellt.

Der Potestat war der höchste Vertreter der kaiserlichen Autorität und die Aufgabe von Juw Hettes Dekema war es, die Kriegsgewalt in der Region zu stoppen und die Justiz zu stärken. Sein grösster Gegenspieler war Jancko Douwema, ein Mann welcher Gewalt für rechtens hielt.

Juw Hettes konnte seine Mission als Friedensrichter nicht erfüllen und trat aus diesem Grunde im Jahre 1498 zurück von seinem Amt. Aus stattskundiger Sicht betrachtet bedeutet dies einen Eckstein in der friesischen Geschichte. Das höchste interne Amt von Friesland wurde aus der Hand gegeben und einem "Nicht-Friesen" übertragen.

Martinikirche Franeker
In der Martinikirche in Franeker befindet sich das Grab des Juwe Hettes Dekema.

Schierings und Vetkopers sind Namen, welche für Streit in Friesland und Groningen gebraucht wurden im späten Mittelalter.

Laut anderer Informationen wissen wir, dass Kaiser Maximillian Juw Hettes Dekema beauftragte, dem Zank zwischen diesen zwei Parteien zu beenden. Die Vetkopers akzeptierten die Einstellung von Juw Hettes nicht, was zur Folge hatte das dieser sein Amt nicht ausüben konnte. Er demissionierte im Jahre 1498.

Kaiser Maximillian ernannte Herzog Albrecht von Sachsen als Nachfolger. Um für Ruhe zu sorgen brachte dieser eine Söldnerarmee mit. Als Folgen von Geldknappheit nahm seine Autorität im Laufe des 16. Jahrhunderts ständig ab. Dies gab den Vetkopers die Möglichkeit unter der Leitung von Jancko Douwema und Paulus van Gravenstijn den Dekemanstins im Jahre 1514 zu zerstören.

Der Wiederaufbau erfolgte. 1515 konnte der Herzog von Sachsen seinen Soldaten den Sold nicht mehr auszahlen, worauf diese meuterten. Die Folge der Meuterei war, dass die Soldaten das gesammte friesische Flachland plünderten. Im Volksmund werden die sächsischen Meuterer "die schwarze Hoffnung" genannt. So ist 1515 auch der Dekemastins der Horde zum Opfer gefallen und wurde verwüstet.

Juw Hettes Dekema liess sich darauf mit seiner Familie in Franeker nieder und verstarb dort 1523. Das Ehepaar liegt in der Martinikirche begraben.

Das Dekema Monument ist eine Initiative von Dorpsbelang Baard.

Dekemawei 11
8834 XA Baard

E-mail: Jaap Scheffer.